Biologisches Dekodieren
Unser Körper und Geist können von Problemen betroffen sein, die uns daran hindern, das gewünschte Leben zu führen, oder uns auf eine Weise zu verhalten, die für uns selbst und die Menschen um uns herum wohltuend ist. In meiner Arbeit nutze ich unter anderem das Biologische Dekodieren, um die emotionalen und bio-logischen Ursachen zu verstehen, die Ihren Beschwerden zugrunde liegen.
Das Biologische Dekodieren wurde hauptsächlich vom Arzt Claude Sabbah und mehreren seiner Schüler entwickelt. Es handelt sich im Grunde um eine Disziplin, in der wir die logischen Zusammenhänge zwischen der Art und Weise, wie wir bestimmte stressige Erfahrungen erlebt haben, und unserem Verhalten in Situationen, die wir immer wieder erleben, und unseren physischen und psychischen Gesundheitsproblemen, entdecken. Als solche handelt es sich nicht um eine Therapieform, sondern vielmehr um einen theoretischen Rahmen, der die biologischen Gesetze beschreibt, die die Verbindungen zwischen unseren Emotionen und unserer Physiologie regieren. Wir gehen davon aus, dass unsere Schwierigkeiten nicht zufällig entstehen, sondern in Wirklichkeit einen Lösungsversuch (wie ungeeignet er auch erscheinen mag) für einen unbewältigbaren emotionalen Stress darstellen.
"Wir gehen davon aus, dass unsere Schwierigkeiten nicht zufällig entstehen, sondern in Wirklichkeit einen Lösungsversuch für unbewältigbares emotionales Stress darstellen."
Stress: oft erwähnt, selten verstanden
Jeder hat so etwas gehört wie: „Diese Krankheit wird durch Stress verursacht.“ Ob in der traditionellen oder konventionellen Medizin, Stress wird oft als Erklärung für unsere Beobachtungen verwendet. Mir scheint jedoch, dass das Wort „Stress“ am häufigsten als Sammelbegriff verwendet wird, wobei davon ausgegangen wird, dass sich alle Belastungen im Leben kombinieren und die Gesundheit beeinträchtigen. Dies unabhängig von der Krankheit, die sich manifestiert, und ohne dass der genaue Prozess erklärt werden kann. Im Gegenteil, mit dem Biologischen Dekodieren sehen wir, dass es präzise und logische Zusammenhänge zwischen unseren Symptomen und spezifischen Stresserlebnissen gibt.
Wie wir unsere Erfahrungen wahrnehmen, welche Ereignisse uns Stress bereiten und vor allem welche Art von Stress wir erleben werden (z. B. Hilflosigkeit, Angst vor dem Sterben, Mangel an Liebe, Verlust von Territorium), all dies hängt von vielen individuellen Faktoren ab, und die Kombinationsmöglichkeiten sind nahezu unendlich.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass „gestresst zu sein“ keine subjektive Angelegenheit ist, denn selbst wenn wir glauben nicht gestresst zu sein, können unsere Verhaltensweisen und Krankheiten eindeutig auf das Gegenteil hinweisen. Eine positive Einstellung und scheinbare Stressfreiheit sind daher absolut nutzlos und sogar schädlich, wenn dahinter verdrängte emotionale Belastungen stecken. Gleichzeitig kann eine Situation, auch wenn sie objektiv keine Bedrohung darstellt, für uns als gefährlich empfunden werden, wenn ein Geruch, ein Wort, ein Bild, ein Ton oder ein anderer Reiz mit einer bedrohlichen Situation aus der Vergangenheit in Verbindung gebracht wird. Für unser Gehirn gibt es keinen Unterschied zwischen der Realität und der Darstellung, die wir davon haben. Ein sehr einfaches Experiment, mit dem Sie dies überprüfen können, besteht darin, die Augen zu schließen und sich vorzustellen, dass Sie in eine Zitronenscheibe beißen. Also? Bemerken Sie, dass Ihr Körper reagiert und Ihre Speicheldrüsen sofort aktiviert werden, obwohl es in Wirklichkeit keine Zitrone gibt?
"Es gibt präzise und logische Zusammenhänge zwischen unseren Symptomen und spezifischen Stresserlebnissen"
"Eine positive Einstellung und scheinbare Stressfreiheit sind absolut nutzlos und sogar schädlich, wenn dahinter verdrängte emotionale Belastungen stecken."
"Für unser Gehirn gibt es keinen Unterschied zwischen der Realität und der Darstellung, die wir davon haben."
Die Rolle des Gehirns bei der Stressbewältigung
Die Hauptaufgabe unseres Nervensystems besteht darin, unser Überleben nach besten Kräften zu sichern. Wenn wir mit einer Situation konfrontiert werden, die wir als gefährlich empfinden (Stress), versucht unser System sofort eine aktive Lösung zu finden, um uns aus dieser Situation zu befreien.
Allerdings gibt es Situationen, wo wir möglicherweise keine aktiven Lösungen anwenden können. Zum Beispiel, wenn das, was uns stresst der Machtmissbrauch unseres Chefs ist, aber wir brauchen unseren Job unbedingt? Oder wenn unser Stress von einer traumatischen Situation (Unfall, Krieg, Missbrauch usw.) herrührt, in der wir nichts tun konnten, um dem Schrecken unserer Erfahrung zu entkommen, und unser Körper in diesem Gefühl gefangen bleibt? Oder wenn unser Stress aus dem Gefühl in der Kindheit resultiert, nicht beschützt worden zu sein, nicht geliebt worden zu sein oder keinen Wert gehabt zu haben, Gefühle, die automatisch mit der Gefahr des Todes verbunden sind? Was passiert dann? In diesem Moment entsteht das, was wir einen Konflikt nennen: ein Konflikt zwischen der Bedrohung, die wir wahrnehmen, und unseren Handlungsmöglichkeiten.
In einer Konfliktsituation kann das Gehirn nicht einfach „nichts tun“, es kann aber auch nicht auf die Außenwelt Einfluss nehmen, sondern nur auf die eigene Person. Abhängig von unseren Wahrnehmungen und Interpretationen der Situation wird das Gehirn im jeweiligen Moment die beste Überlebensstrategie wählen und im Körper Reaktionen auslösen, um diese Lösung zu manifestieren. Es ist in dem Moment, wo Stress von unserer Psyche auf unseren Körper übergeht, ein Prozess, der per Definition immer unbewusst erfolgt. Die Logik hinter diesem Phänomen ist, dass eine Stressüberlastung unsere Überlebenschancen kurzfristig verringern würde, wenn wir nichts dagegen machen würden. Wenn alle unsere Konflikte ständig in unserem Bewusstsein präsent wären, wäre unser Nervensystem völlig überlastet und wir wären nicht mehr funktionsfähig, wir wären unfähig die Aufgaben zu erfüllen, die für unser unmittelbares Überleben unerlässlich sind.
Diese Lösungen oder Überlebensprogramme werden in manchen Fällen „Krankheiten“ oder „Verhaltensstörungen“ genannt, weil wir ihren Existenzgrund nicht erkennen. Mit dem Biologischen Dekodieren verstehen wir, dass die Lösung/Krankheit, selbst dann wenn sie nicht gut geeignet erscheint, das Beste ist, was unser Gehirn tun kann, um Stress zu reduzieren. Sie ist der letzte Ausweg, um zu versuchen eine Situation zu bewältigen, die ansonsten als unkontrollierbar empfunden wird. Hinter unseren Krankheiten und unserem Verhalten steckt daher immer eine Logik, auch wenn diese Logik oft kontraintuitiv und ohne das Wissen des Biologischen Dekodierens schwer zu akzeptieren ist.
"Die Hauptaufgabe unseres Nervensystems besteht darin, unser Überleben nach besten Kräften zu sichern."
"Diese Lösungen werden in manchen Fällen „Krankheiten“ genannt, weil wir ihren Existenzgrund nicht erkennen.."
"[...] die Lösung/Krankheit, selbst dann wenn sie nicht gut geeignet erscheint, ist das Beste was unser Gehirn tun kann, um Stress zu reduzieren."
Verbindungen zwischen Gedanken und Körper
Wir können nicht denken, ohne dass unsere Körper mitreagiert. Es « arbeiten » minimal, unbewusst, und unbemerkt jeweils die Körperteile (Muskeln, Gewebe, Organe…), die aktiv wären, wenn wir die Aktion tatsächlich ausführten. Wir können uns nichts vorstellen, ohne dass der Körper beteiligt wäre. Dieses Phänomen lässt uns den Mechanismus einer Krankheit leichter verstehen.
Beim Biologischen Dekodieren stellen wir fest, dass das emotionale Empfinden jeweils immer dasselbe ist, sobald das eine bestimmte Symptom beobachtet wird. Diese Entsprechungen (Symptom – emotionales Empfinden) sind unveränderlich. Das heißt, nicht jede Reaktion im Körper kann durch irgendeinen Stressgedanken getriggert werden: in der Biologie, wie überall auch, gibt es Konstante.
Wenn die Schilddrüse mit der Geschwindigkeit unseres Metabolismus zu tun hat, dann wird eine Schilddrüsenerkrankung nicht durch irgendeinen Stress ausgelöst, sondern nur durch ein Erlebnis, das mit Geschwindigkeit und Langsamkeit zu tun hat. Oder wenn ich ein Problem habe, das ich wie „zum Kotzen“ wahrnehme und das ich mental nicht verdauen kann, wird mein Körper automatisch in der Suche nach einer Lösung einbezogen. In diesem Moment wird vor allem mein Magen an der Verdauung dieses unverdaulichen Problems beteiligt sein, und es wird ein physiologisches Problem des Magens, das sich gegebenenfalls entwickeln wird, bis hin zum Krebs, der eine Überaktivität des Magens darstellt.
Die Krankheit ist also eine körperliche Lösung für ein Problem (eine Stresssituation), das (die) ich mental nicht in den Griff kriege, nicht gelöst bekomme. Jede Krankheit wird durch eine emotionale Schocksituation ausgelöst, die in diesem Augenblick auf mentaler Ebene (durch Überlegung) nicht zufriedenstellend gelöst werden kann. Durch die mentale Überstimulierung (verzweifelte Suche und großer Wunsch nach einer Lösung) wird besonders der Körperteil (Organ, Gewebe…), der diese Lösung auf Körperebene zustande bringen sollte, überaktiviert. Es ist der Teil des Körpers, der von unseren animalischen Vorfahren zur Lösung dieses Problems (im Laufe der Evolution) herangezogen wurde, welcher hier die Lösung bringen soll. Tiere erleben nur auf der ganz konkreten Ebene des Körpers im Gegenteil zu uns, die eine viel stärker entwickelte psychische Welt haben.
Es kommt also nicht auf die objektiven Umstände der Stresssituation an, sondern allein auf unser emotionales Empfinden zum gegebenen Zeitpunkt. Es ist die Art und Weise, wie ein Mensch diese Situation emotional erlebt, die das Gehirn diese oder jene Krankheitslösung aus vielen möglichen uralten Reaktionen wählen lässt. Dieses Symptom ist also die beste Lösung auf biologischer (körperlicher) Ebene für die gegenwärtige Problemsituation.
Die Krankheit ist eine verzweifelte körperliche (biologische) Überlebenslösung, die das Gehirn so lange unterhält wie wir nicht fähig sind, das Problem auf einer anderen Ebene zu lösen, auf menschlicher und bewusster Ebene. Sobald eine andere bewusste Lösung gefunden wird oder der Stress vorbei ist, schaltet das Gehirn diese Überlebenslösung ab und alles kehrt sich auch auf körperlicher Ebene um.
Tatsächlich stellt die Krankheit keine Lösung dar, sie ist nicht wirklich angebracht. Es ist klar, dass man ein psychisches Problem nicht besser verdauen kann, weil man Magenkrebs hat. Es ist ganz einfach so, dass das Gehirn keine anderen Aktionen zur Verfügung hat. Die gute Nachricht ist, dass wir jetzt einen Weg haben, die Krankheit zu verstehen und abzuschalten. In Anbetracht eines Symptoms stellen wir uns also folgende Frage: Wozu dienen die kranken Zellen, das kranke Organ? So können wir bereits logisch ableiten, um welche Art von emotionaler Stresssituation es sich gehandelt haben muss.
"In der Biologie, wie überall auch, gibt es Konstante. Wenn die Schilddrüse mit der Geschwindigkeit unseres Metabolismus zu tun hat,
dann wird eine Schilddrüsenerkrankung nicht durch irgendeinen Stress ausgelöst, sondern nur durch ein Erlebnis, das mit Geschwindigkeit zu tun hat."
"Die Krankheit ist also eine körperliche Lösung für eine Stresssituation, die ich mental nicht in den Griff kriege."
"Tatsächlich stellt die Krankheit keine Lösung dar, sie ist nicht wirklich angebracht. [...] Es ist ganz einfach so, dass das Gehirn keine anderen Aktionen zur Verfügung hat."
"Die gute Nachricht ist, dass wir jetzt einen Weg haben, die Krankheit zu verstehen und abzuschalten."
Der Ursprung unseres Überlebensgepäcks
Unser Überlebensgepäck repräsentiert alle Überlebensprogramme und -strategien, die sich im Laufe der Zeit in uns verankern, unabhängig davon, ob sie sich manifestieren oder nicht, ob sie von unseren Vorfahren oder unseren eigenen Erfahrungen stammen. Die Entwicklung dieses Gepäcks angesichts starken Stresses ist eine wichtige evolutionäre Funktion die zeigt, dass wir dazu geeignet sind, uns an die Lebensbedingungen anzupassen, denen wir begegnen, wie auch immer diese aussehen mögen. Im Kern dieses Gepäcks steht unsere Art im Leben zu stehen, die für jeden Menschen einzigartig ist, die wir in allem was wir tun reproduzieren, und die als Kind die beste Strategie war, um die Aufmerksamkeit unserer Eltern zu gewinnen.
Der Beginn unserer Existenz und unseres Lebens nach der Geburt ist eine starke Prägungsphase in diesem Sinne. In dieser Zeit erhalten wir unseren ersten Eindruck von der Welt durch unsere Eltern und unsere Interaktionen mit ihnen. Alles, was wir in dieser Zeit erleben, dringt tief in unser Unterbewusstsein ein und bildet die Grundlage für unsere Weltanschauung und dafür, wie wir für den Rest unseres Lebens mit Stress umgehen.
Der Einfluss unserer Erfahrungen auf unser Überlebensgepäck wird bis etwa zum siebten Lebensjahr allmählich abnehmen, wenn wir biologisch unabhängig von unseren Eltern werden. Zwischen der Geburt und dem 7. Lebensjahr arbeitet das Gehirn von Kindern hauptsächlich mit langsamen Delta- und Theta-Wellen (wie z. B. wenn wir unter Hypnose sind), um die Aufgabe der automatischen und vor allem ungefilterten Aufnahme einer großen Menge an Informationen zu erleichtern. Dies soll uns die notwendigen Werkzeuge geben, um in der Zukunft zu überleben.
Über unsere eigenen Erfahrungen hinaus werden auch die emotionalen Erfahrungen unserer Eltern während unserer Prägungsphase (von einigen Monaten vor unserer Empfängnis bis zu einem Jahr nach unserer Geburt) und die starken emotionalen Erfahrungen unserer Vorfahren unser Überlebensgepäck tiefgreifend beeinflussen. Auf der Seite „Prägungsphase und Psychogenealogie“ spreche ich ausführlich darüber.
Beachten Sie, dass ein schweres und schwieriges Überlebensgepäck nicht voraussetzt, dass man eine schreckliche Kindheit hatte. Auch wenn wir Erinnerungen an eine schöne Kindheit haben, an die wir uns von unseren Eltern geliebt gefühlt haben, haben wir ausnahmslos alle spezifische Strategien als Reaktion auf die Wahrnehmung von furchtbarem Stress entwickelt, auch wenn dieser völlig unbemerkt von allen abgelaufen ist. Dies ist in unserer modernen Welt eine Gewissheit, und das Vorkommen von Krankheiten und anderen Problemen ist ein Beweis dafür.
Es kommt zu Problemen, wenn die gegenwärtigen Lebensumstände so sehr verschieden sind von denen, die unsere Kindheit begleiteten. Nun ist das Verhaltensmuster nicht mehr angepasst, nicht mehr adäquat, ja es führt zu physischen, psychischen oder relationalen Problemen, die eine Therapie erfordern. Die Therapie wird also aus einer Arbeit an diesem Verhaltensmuster bestehen, einer Bearbeitung und Veränderung dieses Verhaltensmusters, das nun nicht mehr angebracht ist. Indem wir diese Art und Weise im Leben zu stehen und die Emotionen, an die es gebunden ist, ändern, werden wir gesund, geht es uns besser.
"[...] unsere Art im Leben zu stehen, die für jeden Menschen einzigartig ist und die wir in allem was wir tun reproduzieren."
"Der Beginn unserer Existenz und unseres Lebens nach der Geburt ist eine starke Prägungsphase."
"[...] die starken emotionalen Erfahrungen unserer Vorfahren [werden auch] unser Überlebensgepäck tiefgreifend beeinflussen."
"Indem wir diese Art und Weise im Leben zu stehen und die Emotionen, an die es gebunden ist, ändern, werden wir gesund."
Unsere Konflikte lösen
Sich von Konflikten und archaischen Überlebensprogrammen zu befreien ist ein sehr individueller Prozess, der über das einfache Dekodieren der Bedeutung unserer Krankheiten hinausgeht. Tatsächlich erfordert die Lösung jedes Konflikts für jede Person unterschiedliche Herangehensweisen. Manchmal reicht das einfache Verständnis der Zusammenhänge zwischen Erlebnis und Symptomen. Manchmal benötigt die Lösung eine umfassende Rekonstruktion unserer Art im Leben zu stehen und unserer Wahrnehmung der Vergangenheit.
Unsere Überlebensstrategien sind Hilfsmittel, die uns bisher das Überleben ermöglicht haben, also die uns das Leben gerettet haben in einer Situation, wo nichts anderes funktioniert hat ... zumindest in der Vorstellung, die wir von der Welt haben, der einzigen, die für unser Gehirn zählt. Darüber hinaus halfen sie uns, Emotionen und Dramen zu unterdrücken, die zu schmerzhaft gewesen wären, um sie bewusst zu erleben oder sich als solche daran zu erinnern. Aus diesem Grund wird unser Gehirn zunächst rebellieren, um die emotionalen Dramen, die sich hinter unseren Schwierigkeiten verbergen, zu vermeiden zu fühlen und seine Überlebensstrategien aufrechtzuerhalten. Solange diese Rebellion andauert, werden wir nicht das tun, was wir bewusst möchten, sondern das, was uns durch unsere unveränderliche Art, im Leben zu stehen, auferlegt wird.
Es geht also darum, das zu gehen, was ich gerne als „Weg des Helden“ bezeichne, denn es erfordert tatsächlich Mut, uns unseren Ängsten und unseren tiefen Wunden zu stellen und unsere Wahrnehmung der Welt zu ändern, auch wenn es unserem Wohl dient. Der Weg des Helden besteht darin, sich unserer "Fehler" bewusst zu sein, und dass wir trotz unserer besten Bemühungen auch weiter ständig "Fehler" machen werden. Aber gleichzeitig davon überzeugt zu sein, dass wir die Kraft und die Macht haben, über diese "Fehler" hinauszugehen, sie zu überwinden und uns so zum Besseren zu verändern. Genau diese Einstellung ermöglicht es uns, uns von unseren Konflikten und Krankheiten zu befreien.
Die Methode der Emotionalen Umkehr (an anderer Stelle ausführlich beschrieben) ist die Therapieform, die ich verwende und die mit dem Wissen des Biologischen Dekodierens und mit dem Weg des Helden einhergeht. Kurz gesagt geht es darum, ans Licht zu bringen was verborgen bleiben möchte, und unsere alten Überlebensstrategien, die uns leiden lassen, aufzugeben, um neue zu entdecken, die besser an die Realität unseres Lebens und an unser Wohlbefinden angepasst sind. Also unser Verhaltensmuster aufgeben, und die Vergnügen, die damit verbunden sind. Es ist das Wissen um die Zusammenhänge, das Sich-Bewusst-Machen des emotionalen Hintergrundes der Krankheit und das Überwinden dieser Erlebnisse, was letztendlich das erlebte Gefühl verändert und somit eine Heilung mit sich bringt.
Es beginnt mit der Umstrukturierung unserer archaischen Weltanschauung, die unser problematisches Verhaltensmuster geschaffen hat, um anschließend ein anderes Bild der Welt herzustellen, das automatisch von einem anderen Verhalten begleitet wird. Um ein ganz einfaches Beispiel zu nennen: Es ist, als würde man vom Bild eines halbleeren Glases zum Bild eines halbvollen Glases übergehen. Das Glas (unsere Vergangenheit) verändert sich nicht, aber unsere Wahrnehmung verändert sich und damit auch unser Verhalten. Wenn wir ein halb leeres Glas sehen, handeln wir aus Angst und Mangel. Wenn wir ein halbvolles Glas sehen, blicken wir zuversichtlich in die Zukunft.
Wie ich bereits erwähnt habe, ist das Glasbeispiel vereinfacht, und es geht nicht darum, die Tragödien der Vergangenheit herunterzuspielen oder so zu tun, als hätten sie nicht existiert, ganz im Gegenteil. Es geht darum zu entdecken, dass unsere Art, heute im Leben zu stehen einfach nicht mehr geeignet ist, dass wir einen anderen Weg finden können, der für uns glücklicher ist. Tatsächlich werden alle Überlebensstrategien immer mit dem Ziel gewählt, uns am meisten geliebt zu fühlen und selber so viel wie möglich zu lieben, auch wenn die Art der so erlebten „Liebe“ in Wirklichkeit ungesund ist. Die Erkenntnis, dass unsere ganze Geschichte (so schrecklich sie auch sein mag) eine Suche nach Liebe war, ermöglicht es uns, die Realität anders zu sehen und uns endlich für andere Wege zu öffnen, Liebe zu suchen und zu leben.
"[...] es erfordert tatsächlich Mut, uns unseren Ängsten und unseren tiefen Wunden zu stellen und unsere Wahrnehmung der Welt zu ändern [...]"
"Es geht darum, ans Licht zu bringen was verborgen bleiben möchte, und unsere alten Überlebensstrategien, die uns leiden lassen, aufzugeben um neue zu entdecken, die besser angepasst sind."
"Es beginnt mit der Umstrukturierung unserer archaischen Weltanschauung, die unser problematisches Verhaltensmuster geschaffen hat [...]"
Was unterscheidet das Biologische Dekodieren von anderen Gesundheitskonzepten?
Das Biologische Dekodieren ist eine Disziplin, in der die Gesetze der Biologie genauso verstanden und formuliert werden wie die Gesetze der Physik, von denen wir viel häufiger hören. Ich will damit nicht sagen, dass dies der einzige Ansatz ist, der effektiv oder wissenswert ist, aber es ist sicherlich der Ansatz, der das umfassendste Verständnis von Krankheiten (und anderen Störungen) ermöglicht, der mir auf biologischer Ebene bekannt ist.
Erstmal erkennt das Dekorieren die Bedeutung unserer emotionalen Erfahrung für unseren psychischen und physischen Gesundheitszustand. In diesem Sinne unterscheiden wir uns grundlegend von allen anderen Ansätzen, die die emotionale Erfahrungen als irrelevant für die Gesundheit betrachten, obwohl, mit Ausnahme unserer modernen westlichen Zivilisation, die Relevanz der Zusammenhänge zwischen Emotionen und Gesundheit für die meisten traditionellen medizinischen Ansätze auf dem Planeten riesig und offensichtlich ist. Doch selbst unter den Ansätzen, bei denen dieser Zusammenhang offensichtlich ist, sticht das Biologische Dekodieren in mehrfacher Hinsicht hervor.
Körperliche Beschwerden
In der Psychotherapie ist es offensichtlich, dass die Arbeit an Emotionen für unsere psychische Gesundheit unerlässlich ist. Im Dekodieren beschränken wir uns nicht auf die psychische Gesundheit, sondern erkennen, dass dieselben Prinzipien in gleicher Weise auch für unsere körperliche Gesundheit gelten. Unabhängig davon, ob wir körperlich oder psychisch erkrankt sind, laufen die gleichen Prozesse ab und die Arbeit an Emotionen ist daher in beiden Fällen hilfreich oder sogar notwendig.
Die Präzision der Analyse
Die Präzision der Analyse ist ein Aspekt, der das Biologische Dekodieren deutlich von den meisten anderen Ansätzen unterscheidet. Wie ich bereits erwähnt habe, ist die Idee, dass Stress Auswirkungen auf unsere geistige und körperliche Gesundheit hat, weder neu, noch sogar umstritten. Es besteht jedoch ein großer Unterschied zwischen dem Erkennen eines Zusammenhangs zwischen emotionalem Stress und Kranksein, und dem Erkennen spezifischer Zusammenhänge zwischen einem bestimmten Stress und einem bestimmten Symptom.
Mit dem Wissen des Biologischen Dekodierens können wir im Allgemeinen bestimmte Momente und Ereignisse identifizieren, die der Krankheit oder den Symptomen eines Menschen zugrunde liegen. Dabei kann es sich um ein Ereignis handeln, das nur wenige Sekunden gedauert hat, oder um einen einfachen Satz oder gar ein einzelnes Wort, das einen ganz bestimmten Stress ausgelöst hat. Der Zusammenhang zwischen Stress und Symptomen ist daher im Gegensatz zu den meisten anderen Ansätzen absolut nicht vage. Es gibt unzählige mögliche Kombinationen, und es sind unsere Symptome und unser Verhalten, ihre Auswirkungen auf unser Leben, die uns sagen wo und worauf wir achten müssen.
Diese Präzision der Analyse ist sehr wichtig, denn wenn wir die Zusammenhänge zwischen Stress und Krankheit kennen, verlieren wir uns nicht unnötig im Ozean unserer emotionalen Erfahrungen. Wir wissen sofort, wo wir suchen müssen, können den Ursprung der Symptome schnell erkennen und umgehend bearbeiten. Diese Präzision ermöglicht es uns auch, für jedes Problem ein sehr detailliertes und vor allem logisches Verständnis zu entwickeln. Dieses Verständnis ist stark befreiend, da Krankheiten und Verhaltensstörungen als logische und präzise Reaktionen auf einen ganz bestimmten Stress angesehen werden. Dies bringt uns zum nächsten großen Merkmal des Biologischen Dekodierens.
Das Problem ist die Lösung
Einer der entscheidenden Aspekte des Biologischen Dekodierens ist die Tatsache, dass der Körper niemals als defekt angesehen wird. Eine Krankheit oder ein störendes Verhalten werden nicht als Funktionsstörungen angesehen, sondern als archaische biologische Lösungen für emotionalen Stress, den wir nicht bewusst lösen können. Warum ist das so wichtig? Weil es unsere Wahrnehmung der Dinge völlig verändert: Symptome sind keine Feinde mehr, die es zu besiegen gilt, sondern Verbündete, die es zu verstehen, zu beruhigen und von ihrer Funktion zu befreien gilt. Anstatt gegen unseren eigenen Körper in den Krieg zu ziehen, betreten wir den Weg der wahren Heilung.
Ich bin mir bewusst, dass diese Sicht von Krankheiten für viele schwer zu akzeptieren ist, und ich möchte vor allem das Leid nicht leugnen, das eine verheerende Krankheit in unser Leben bringt. Wenn wir jedoch unseren Körper oder unser Gehirn nicht als fehlerhaft betrachten und die Logik hinter jeder unserer Störungen erkennen, wird dies sehr dazu beitragen, unsere Situation zu verbessern, während die gegenteilige Sichtweise nichts Gutes bringt.
Im Dekodieren stellen wir uns also folgende Fragen: Inwiefern hilft mir mein Symptom zu überleben? Wozu nützt es mir? Für welches Problem (welchen Stress) stellt es eine Lösung dar? Inwiefern ist es für mich wichtig, diese Krankheit zu haben? Die Krankheit ist die Gelegenheit, statt dieser biologischen und unbewussten Lösung eine bewusste und dem Menschen angepasste « menschliche » Lösung zu finden. Die Therapie hilft Ihnen, diese besser angepasste Lösung zu finden.
Das Gepäck unserer Vorfahren
Im Biologischen Dekodieren, beeinflussen nicht nur unsere belastenden emotionalen Erfahrungen unsere Gesundheit und unser Verhalten, sondern auch die unserer Vorfahren. In diesen Erfahrungen liegt oft der Schlüssel zum Verständnis unserer aktuellen Situation verborgen. Daher ist es oft sehr nützlich, an diesen Erfahrungen zu arbeiten, denn um den Weg der Heilung zu beschreiten, müssen wir in der Lage sein, diese Dramen der Vergangenheit loszulassen, uns von ihnen zu befreien und uns mit ihnen und unseren Vorfahren zu versöhnen. Das alles beschreibe ich an anderer Stelle ausführlicher.
Verborgene Vergnügen
Ein Lebewesen führt keine Handlung und kein Verhalten fort, das ihm kein Vergnügen bereitet; Es ist die Motivation zum Weiterleben. Wenn wir also trotz aller negativen Folgen (Krankheiten, Verhaltensstörungen, persönliche oder berufliche Schwierigkeiten) an unseren Überlebensstrategien festhalten, liegt es daran, dass wir ein verborgenes Vergnügen damit verknüpft haben. Selbst wenn eine Person sich bewusst verändern möchte (weshalb sie zur Therapie kommt), hindert sie möglicherweise ihr verborgenes Vergnügen daran. Dies ist sehr deutlich an ein Tierexperiment dargestellt. Ratten in einem Käfig wurden zwei Hebel angeboten: Der erste gibt ihnen Nahrung, der zweite stimuliert direkt das Lustzentrum in ihrem Gehirn. Ergebnis? Sie alle verhungern, weil sie das, was ihnen am meisten Vergnügen bereitet, nicht loslassen können. Bei uns ist es dasselbe, wenn auch offensichtlich auf subtilere Weise.
Ich sage „verborgenes Vergnügen“, denn dieses Vergnügen ist oft nicht als solches erkennbar und auch oft (zumindest in der Öffentlichkeit) inakzeptabel. Wenn ich zum Beispiel als Kind nur dann Zuwendung bekam, wenn ich verletzt oder krank war, dann bin ich später immer krank und es vergnügt mich, andere dazu zu zwingen, sich um mich zu kümmern. Je schwerwiegender die Krankheit, je mehr Aufmerksamkeit ich erhalte, desto größer ist das Vergnügen, welches ich verspüre… zumindest unbewusst.
Obwohl unbewusst sind unsere verborgenen Vergnügen da und müssen gesehen, verstanden und gefühlt werden, um sie loslassen und um andere Vergnügen auswählen zu können, die besser zu dem Leben passen, das wir wollen. Ohne dieses Bewusstwerden wird uns unsere Bindung an unser Vergnügen an Ort und Stelle halten. Auch hier ist das Biologische Dekodieren besonders, da wir systematisch die Bedeutung und Tiefe dieses verborgenen Vergnügens erkennen, und vor allem auch die Präzision, mit der es mit unserer Geschichte verknüpft ist, was uns hilft es zu akzeptieren.
"Das Biologische Dekodieren ist eine Disziplin, in der die Gesetze der Biologie genauso verstanden und formuliert werden wie die Gesetze der Physik [...]"
"Wir beschränken uns nicht auf die psychische Gesundheit, sondern erkennen, dass dieselben Prinzipien in gleicher Weise auch für unsere körperliche Gesundheit gelten."
"Der Zusammenhang zwischen Stress und Symptomen ist daher im Gegensatz zu den meisten anderen Ansätzen absolut nicht vage."
"Wenn wir die Zusammenhänge zwischen Stress und Krankheit kennen, verlieren wir uns nicht unnötig im Ozean unserer emotionalen Erfahrungen."
"Symptome sind keine Feinde mehr, die es zu besiegen gilt, sondern Verbündete, die es zu verstehen, zu beruhigen und von ihrer Funktion zu befreien gilt. Anstatt gegen unseren eigenen Körper in den Krieg zu ziehen, betreten wir den Weg der wahren Heilung."
"[...] um den Weg der Heilung zu beschreiten müssen wir in der Lage sein, diese Dramen der Vergangenheit loszulassen, uns von ihnen zu befreien und uns mit ihnen und unseren Vorfahren zu versöhnen."
"Ein Lebewesen führt keine Handlung und kein Verhalten fort, das ihm kein Vergnügen bereitet."
"Obwohl unbewusst sind unsere verborgenen Vergnügen da und müssen gesehen, verstanden und gefühlt werden, um sie loslassen und um andere Vergnügen auswählen zu können [...]."
Dieser Text wurde aus Texten der Ausbildung von Angela Frauenkron-Hoffmann adaptiert und erweitert.